CAFElino öffnet in der Psychiatrie: Erfolgreicher Start für Projekt der Lebenshilfe und des Diakonieklinikums

25. September 2020

Das CAFElino hat seine Türen geöffnet und damit geht ein Projekt der Lebenshilfe Rotenburg-Verden und des AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG an den Start. Ziel ist es, in erster Linie psychisch erkrankten Menschen durch Zuverdienst ein niedrigschwelliges Angebot zur beruflichen Rehabilitation und Teilhabe am beruflichen Leben zu schaffen. Zur Eröffnung im kleinen Rahmen sprach unter anderem Andreas Weber, Bürgermeister der Stadt Rotenburg, seine Grußworte und damit seine Anerkennung für dieses Projekt aus.

urch Ansiedlung dieses Projektes im Eingangsbereich der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie wird ein wichtiges Ziel verfolgt: Psychiatrische Erkrankungen wie auch psychiatrische Einrichtungen unterliegen in Deutschland einer Stigmatisierung und Ausgrenzung. Um dem entgegenzuwirken, öffnet sich die psychiatrische Klinik in Rotenburg nach außen und ermöglicht Kontakte gesunder Menschen mit der Psychiatrie. In der Eingangshalle der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie soll eine offene Begegnungsstätte entstehen, in der sich psychisch kranke Menschen, Angehörige, Mitarbeiter und externe Besucher wie Schüler der nebenliegenden Schule, Bewohner von Wohnungen auf dem Mutterhausgelände und Bewohner des umliegenden Stadtteils beim Einkauf im Kiosk oder beim Kaffee begegnen können. 

Bis zu zehn Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen arbeiten insgesamt im CAFElino mit seinen etwa 20 gemütlichen Sitzplätzen und kümmern sich dort um die Gäste. Als Unterstützung ist jederzeit eine gastronomische Fachkraft vor Ort, Kollegen aus der CAFESITObar und dem UNIKAT helfen bei Fragen weiter. Das Angebot umfasst Kaffeespezialitäten, Teevariationen, Kaltgetränke, Kuchen, Herzhaftes und warme Speisen. Seit 1. September ist das CAFELino für jedermann geöffnet: montags bis freitags vorerst von 8.30 bis 10.30 Uhr und von 11.00 bis 15.30 Uhr.

„Bei diesem Projekt liegen die Anforderungen an die betroffenen Menschen niedriger als in anderen Maßnahmen, so dass sich dieses sogenannte Zuverdienst-Angebot an eine derzeit unterversorgte, schwerer betroffene Zielgruppe richtet“, berichtet Prof. Dr. Carsten Konrad, Chefarzt im Zentrum für Psychosoziale Medizin. Jörn Steppat, Bereichsleiter für Bildung und Arbeit bei der Lebenshilfe, ergänzt: „Aus der Sicht der betroffenen Menschen ist ein solches Angebot für ihre Tagesstrukturierung, ihre Sozialkontakte, ihr Selbstwertgefühl und ihre Perspektive im Berufsleben sehr wichtig.“ Darüber hinaus können dadurch Impulse gesetzt werden, dass die betroffenen Menschen weitere Schritte ihrer beruflichen Entwicklung angehen. Durch die Eröffnung des CAFElinos soll diesen schwer betroffenen Menschen eine Chance gegeben werden, am Arbeitsleben langfristig und nachhaltig teilzunehmen.

Auf dem Gelände der Psychiatrie gab es zuvor bereits einen Kiosk mit kleinem Angebot, so dass die beiden Chefärzte den Wunsch nach einer Erweiterung und einem neuen Konzept hegten. Über Jörg Kehlenbeck, Leitender Sozialarbeiter, entstand daraufhin der Kontakt zur Lebenshilfe Rotenburg-Verden, die bereits langjährig die CAFESITObar betreibt. In Zusammenarbeit mit dem Landkreis Rotenburg wurde ein Konzept für ein Zuverdienst-Angebot für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen erstellt. Die Planungen für dieses Projekt laufen bereits seit 2017. Die Finanzierung dieses Projekts läuft in der Startphase unter anderem über die Unterstützung von Aktion Mensch. Zudem flossen Eigenmittel der Lebenshilfe, des Diakonissen-Mutterhauses und des Diakonieklinikums für die Modernisierung und Renovierung ein. Die CAFESITObar als „großer Bruder“ des CAFElinos wird Lieferant für Kuchen und Imbissartikel sein; damit ist die Garantie für qualitativ hochwertige Speisen gegeben. 

Der Projektträger, die Lebenshilfe Rotenburg-Verden, verfolgt umfangreiche Aufgaben, die sich in die vier Kernbereiche Kinder und Familie, Freizeit und Schule, Bildung und Arbeit sowie Wohnen und Leben gliedern. Insgesamt sind ca. 380 Mitarbeiter/innen beschäftigt. Zum Bereich Bildung und Arbeit gehören mehrere Werkstätten für behinderte Menschen (Wümme-Aller-Werkstätten) mit ca. 500 Werkstattbeschäftigten. Die Werkstätten betreiben in Rotenburg und Verden gastronomische Aktivitäten für Endkunden wie z. B. die CAFESITObar, das Aromatico, das kreative Café und Ladengeschäft UNIKAT in Rotenburg, das Projekt Blume & Co in Kirchlinteln. Im Landkreis Verden wird von den Werkstätten die Kantine im Kreishaus und an den BerufsBildenden Schulen in Verden wird der Schulkiosk betrieben. Desweiteren werden in Kooperation mit zahlreichen Arbeitgeber der Region, Menschen mit Behinderung durch Job Coaches auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt begleitet.
Weitere Informationen zur Lebenshilfe finden Sie im Internet unter www.LhRowVer.de 

Das AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG gemeinnütz GmbH ist das größte konfessionelle Krankenhaus in Niedersachsen und akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Fakultät der Universität Hamburg. Als Maximalversorger mit rund 185.000 Patientenkontakten im Jahr bietet es nahezu das gesamte Spektrum moderner Krankenhausmedizin. Die fortschrittliche Hochleistungsmedizin und die professionelle Pflege mit ihren christlichen Wurzeln zeichnen das Haus aus. Das Diakonieklinikum ist zertifiziertes „Überregionales Traumazentrum“ zur Behandlung von Schwerverletzten, zertifiziertes Endoprothetik- und Gefäßzentrum sowie Epilepsiezentrum und Medizinisches Zentrum für Erwachsene mit Behinderung. Einen besonderen Schwerpunkt bildet die Onkologie. Das Brustkrebszentrum sowie das Viszeralonkologische Zentrum mit der Ausrichtung Darmkrebszentrum und Magenkrebszentrumsind von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifiziert. Zum Diakonieklinikum gehören außerdem Ausbildungsstätten, ein Reha-Zentrum und verschiedene Dienstleistungsbetriebe. Insgesamt arbeiten hier rund 2.500 Menschen.

Seit 2012 hält die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft mit 60 Prozent die Mehrheit der Gesellschafteranteile; der Ev.-luth. Diakonissen-Mutterhaus Rotenburg e.V. hält 40 Prozent.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.agaplesion.de 

Die AGAPLESION gemeinnützige Aktiengesellschaft wurde 2002 in Frankfurt am Main von christlichen Unternehmen gegründet, um vorwiegend christliche Gesundheitseinrichtungen in einer anspruchsvollen Wirtschafts- und Wettbewerbssituation zu stärken.

Zu AGAPLESION gehören bundesweit mehr als 100 Einrichtungen, darunter 23 Krankenhausstandorte mit über 6.250 Betten, 40 Wohn- und Pflegeeinrichtungen mit über 3.500 Pflegeplätzen, vier Hospize, 34 Medizinische Versorgungszentren, 16 Ambulante Pflegedienste und eine Fortbildungsakademie. Darüber hinaus bildet AGAPLESION an 15 Standorten im Bereich Gesundheits- und Krankenpflege aus. Mehr als 20.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sorgen für eine patientenorientierte Medizin und Pflege nach anerkannten Qualitätsstandards. Pro Jahr werden über eine Million Patienten versorgt. Die Umsatzerlöse aller Einrichtungen inklusive der Beteiligungen betragen über 1,5 Milliarden Euro.

Die alleinigen Aktionäre der AGAPLESION gAG sind verschiedene traditionsreiche Diakoniewerke und Kirchen. Auch durch diese Aktionäre ist die AGAPLESION gAG fest in der Diakonie verwurzelt und setzt das Wohl ihrer Patienten, Bewohner und Mitarbeitenden als Maßstab für ihr Handeln.


Pressekontakt 
AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG gemeinnützige GmbH
Elise-Averdieck-Straße 17, 27356 Rotenburg

Katharina Wilkens, Referentin, Marketing und Kommunikation
T (04261) 77 - 22 88, F (04261) 77 - 20 02
katharina.wilkens@diako-online.de, www.diako-online.de 
 

Bildunterschrift: Bei der Eröffnung (v.l.): Klaas-Konrad Behrens, Kaufmännischer Direktor des Diakonieklinikums, Jörn Steppat, Bereichsleiter für Bildung und Arbeit bei der Lebenshilfe Rotenburg-Verden, Dr. Marc Brockmann, Geschäftsführer der Lebenshilfe Rotenburg-Verden, Andreas Weber, Bürgermeister der Stadt Rotenburg, und Prof. Dr. Carsten Konrad, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Diakonieklinikums.