Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie –
Heilen und Schmerzen lindern mithilfe von Strahlen

Die Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie am AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG ist spezialisiert auf die schonende Behandlung von Krebserkrankungen. Dabei werden energiereiche Strahlen von außen oder innen auf die Krebszellen gerichtet, um diese vollständig zu zerstören. Die moderne Strahlentherapie ist ein effektives und für Patienten schmerzfreies Verfahren, um Krankheiten zu heilen, sie aufzuhalten oder, um die daraus resultierenden Schmerzen zu lindern.

Unser Behandlungsspektrum

  • Leitliniengerechte Strahlentherapie von Tumorerkrankungen
  • Bestrahlung gutartiger Erkrankungen (degenerative Gelenkerkrankungen)
  • Bestrahlung mittels Linearbeschleuniger, Afterloading

Das passende Bestrahlungsgerät

Es gibt mehrere Arten von Bestrahlungsgeräten. Sie unterscheiden sich dadurch, dass sie verschieden tief in den Körper eindringende Strahlenarten liefern. Da Tumoren oberflächlich, unter der Haut oder tief im Körperinneren liegen können, benötigen wir unterschiedliche Strahlenarten, um jeden Tumor mit einer ausreichenden Strahlendosis zu erreichen. Oft kann durch die Wahl einer bestimmten Strahlenart oder Technik eine bessere Schonung des gesunden Gewebes in der Umgebung eines Krankheitsherdes erreicht werden.

Der Linearbeschleuniger

Das AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG verfügt über zwei Linearbeschleuniger – einen Synergy der Firma Elekta und einen Artiste der Firma Siemens. Mit einem Gerät neuester Generation können insbesondere Behandlungen von tief im Körper liegenden Tumoren, wie beispielsweise Prostatakrebs, durchgeführt werden. In ganz Niedersachsen sind nur zehn Geräte dieses Typs in der klinischen Nutzung im Einsatz. Der Linearbeschleuniger für die perkutane „durch die Haut“-Therapie liefert zwei verschiedene Arten von Strahlung:

  • Hochenergetische Röntgenstrahlen (Photonen): Aufgrund ihrer Eindringtiefe sehr gut geeignet für halbtief und tief im Körper gelegene Tumoren.
  • Elektronenstrahlen: Da Elektronen im Gewebe stark abgebremst werden, sehr gut geeignet für oberflächliche, in oder dicht unter der Haut gelegene Tumoren.

Unser Angebot nach der Therapie

  • Einleitung von Anschlussheilbehandlungen
  • Auf Wunsch die Vermittlung der psychoonkologischen Betreuung
  • Nachsorgeuntersuchungen

 

    Kontakt
    AGAPLESION DIAKONIEKLINIKUM ROTENBURG
    Klinik für Strahlentherapie und Radioonkologie

    Elise-Averdieck-Straße 17
    27356 Rotenburg (Wümme)

    (04261) 77-30 64

    (04261) 77-21 48

    Strahlentherapie@diako-online.de

    Ihre Ansprechpersonen
    Dr. med. Hilko Strehl

    Dr. med. Hilko Strehl

    Chefarzt

    Ablauf einer Strahlentherapie in unserer Klinik

    1. Terminvergabe durch unsere Anmeldung
    2. Aufklärungsgespräch zur Bestrahlung in unserer Sprechstunde
    3. Computertomografie (CT) zur Bestrahlungsplanung
    4. Bestrahlungsplanung durch unsere Medizinphysiker:innen
    5. Ersteinstellung und erste Bestrahlung
    6. Weitere Bestrahlungstermine (täglich) entsprechend der verordneten Dosis
    7. Abschließendes Gespräch nach der letzten Bestrahlung
    8. Nachsorgetermin nach ca. 6 Wochen
    9. Weitere Nachsorgen in unserer Ambulanz oder ggf. auch in einer Facharztpraxis

    Planung

    Die Bestrahlungsplanung
    Alle Patienten erhalten eine individuelle Bestrahlungsplanung. Je nach Erkrankung besprechen Sie die Art der Behandlung im Aufklärungsgespräch mit dem Strahlentherapeuten.

    Computergestützte Bestrahlungsplanung
    Die Bestrahlung wird vom Medizinphysiker anhand speziell dafür entwickelter Software berechnet. Damit werden die geeignete Strahlenart und die Bestrahlungstechnik festgelegt, um die verordnete Dosis zu erreichen.

    IMRT (Intensitätsmodulierte Radiotherapie)
    Eine spezielle Art der Strahlentherapie ist die IMRT, die am Beschleuniger durchgeführt wird. Einfach ausgedrückt: Hier handelt es sich um eine rückwärtsgeplante Bestrahlungstechnik, da das Dosisziel die erste Vorgabe ist. Diese Technik schont einzelne Körperbereiche optimal, wie z. B. den Enddarm bei der Prostatabestrahlung oder das Rückenmark bei der Bestrahlung des Lymphabflusses des Halses.

    VMAT (Volumen Intensitätsmodulierte Arc Therapie)
    Die VMAT ist eine weiterführende Art der IMRT. Hierbei bewegt sich das Bestrahlungsgerät während der Strahlabgabe kontinuierlich um Sie herum. Im Verlauf dieser Rotation wird das Bestrahlungsfeld stets an das festgelegte Zielvolumen angepasst. Die exakte Anpassung der Bestrahlung an die zu bestrahlende Region ermöglicht hohe Strahlendosis am Krankheitsherd bei maximaler Schonung der angrenzenden Organe. Die tägliche Bestrahlungszeit ist im Gegensatz zur IMRT wesentlich kürzer.

      Afterloading oder Brachytherapie
      Bei bestimmten Tumorerkrankungen werden Strahlenträger in den Körper eingebracht. Dazu gehören computergesteuerte Einlagen mit Iridium (Afterloader/Fa. Theranostic), die häufig bei Unterleibstumoren vorgenommen werden oder auch Jod-Seeds (Fa. Bard) bei Prostatatumoren.

      Patienteninformation

      Was sollten Patienten während der Strahlenbehandlung beachten?
      Trotz moderner Planungs- und Bestrahlungstechniken ist es nicht zu vermeiden, auch gesundes Gewebe, wie zum Beispiel die Haut oder Schleimhäute, mit zu bestrahlen. Diese kann mit Reizungen reagieren. Auch ist es Voraussetzung für eine Tumorheilung, dass der Tumor durch die Bestrahlung vernichtet wird. Da dessen Zerfallsprodukte vom Körper verarbeitet werden müssen, können sich vorübergehend das Allgemeinbefinden und der Appetit verschlechtern.

      Sie müssen ihre Lebensgewohnheiten nicht komplett ändern, sie dürfen grundsätzlich Essen und Trinken was schmeckt und ihre Tagesaktivitäten weitgehend beibehalten.

      Wenn sie einige grundlegende Hinweise beachten, sind die Nebenwirkungen sehr gering zu halten:

      • Beim Waschen und Duschen keine Seife im bestrahlten Gebiet benutzen Haut nicht Eincremen oder -ölen
      • Wärme- oder Kälteanwendungen (Rotlicht, Wärmepackung oder Kühlkompresse) vermeiden
      • Auf Sauna, Solarium und Massagen während der Behandlung unbedingt verzichten
      • Gesunde ausgewogene Ernährung
      • Ausreichend Trinken
      • Entspannung durch Spaziergänge an der frischen Luft
      • Kein Ausdauer- oder Leistungssport

      Ein weiteres Merkblatt, mit speziell auf ihre Bestrahlungssituation abgestimmten Verhaltenshinweisen, bekommen Sie bei Beginn der Behandlung.

      Unsere Mitarbeiter beantworten Ihnen gern Ihre Fragen und haben immer ein offenes Ohr für Sie.

      Die erste Bestrahlung

      Der Zeitplan
      Vor Beginn einer Strahlenbehandlung stellen wir stets einen Terminplan auf. Sie erfahren, wie viele Tage in der Woche und wie lange Sie voraussichtlich bestrahlt werden. Bedenken Sie allerdings, dass Zahl und Art der Bestrahlungen während der Behandlung bisweilen geändert werden müssen. Wir richten uns nach Ihrem Befinden, eventuellen Nebenwirkungen und dem Ansprechen des Tumors auf die Strahlenbehandlung.

      Die erste Bestrahlung
      Wir werden Ihnen alle Einzelheiten vor der ersten Strahlenbehandlung erklären. Die Bestrahlung selbst ist schmerzlos. Sie dauert je nach Bestrahlungsgerät und Lage des Krankheitsherdes mehrere Sekunden oder einige Minuten. Die meisten Bestrahlungen werden im Liegen auf einem speziellen Tisch durchgeführt. Im Behandlungsraum dauert die Vorbereitung zur Bestrahlung meist wesentlich länger als die Strahlenbehandlung selbst. Die genaue Lagerung ist für die gezielte Bestrahlung von besonderer Bedeutung. Eventuell müssen individuelle Lagerungshilfen, wie Kopfmasken oder spezielle Vakuumkissen, angefertigt werden. Das Bestrahlungsgerät kann sich um Sie herum bewegen.

      Ruhiges Liegen
      Bei der Bestrahlung muss das Personal den Raum aus Strahlenschutzgründen verlassen. Wir stehen jedoch mit Ihnen in ständiger Sicht- und Sprechverbindung. Sie können stets in normaler Lautstärke während der Bestrahlung zu uns sprechen. Sie sollten dies aber nur in dringenden Fällen tun. Es ist nämlich außerordentlich wichtig, dass Sie während der Bestrahlung ruhig liegen. Nur so verbleibt der Krankheitsherd vollständig im Bestrahlungsbereich.
      Vor der eigentlichen Bestrahlung werden beim ersten Mal und im Verlauf der Bestrahlung immer mal wieder Aufnahmen zur Lagekontrolle gemacht. Diese dienen der genauen Einstellung, sodass der Tisch nach diesen Aufnahmen eventuell noch mal verschoben wird (teilweise automatisch).

      Sicherheit und Nachuntersuchungen

      Die Sicherheitsvorkehrungen
      Die Sicherheitsvorkehrungen sind an unseren Bestrahlungsgeräten besonders sorgfältig entwickelt und unterliegen genauen gesetzlichen Vorschriften (Strahlenschutzverordnung/DIN). Die Geräte werden regelmäßig vom hierfür speziell ausgebildeten Medizinphysiker und dem Hersteller gewartet und vom TÜV überwacht. Damit ist gewährleistet, dass die Geräte stets die „richtige Strahlung“ abgeben. Die verabreichte Strahlenmenge und alle Einstellungen werden bei jeder einzelnen Bestrahlung von den Medizinisch-Technischen Assistenten (MTA) mit Computerhilfe genau überwacht und protokolliert.

      Die Nachuntersuchungen
      Abgesehen von der Erstuntersuchung, Kontrolluntersuchungen während der Bestrahlung sowie sechs Wochen nach Abschluss der Therapie, sind in den Jahren nach einer Behandlung regelmäßige Nachuntersuchungen erforderlich. Diese erfolgen im ersten Jahr ungefähr alle drei Monate, danach einmal jährlich. Wir führen diese Kontrolluntersuchungen gerne in Zusammenarbeit mit Ihren überweisenden Ärzten durch. Ergänzende Untersuchungen wie z. B. Laborbefunde, Röntgen- und Isotopenuntersuchungen geben uns zusätzlich über den Erfolg der Behandlung Auskunft. Ein eventueller Rückfall der Erkrankung oder das Auftreten von Absiedlungen können bei Nachuntersuchungen frühzeitig erkannt und dann wirksam behandelt werden. Bedenken Sie auch, dass mit zunehmendem Alter eine Reihe von Nebenerkrankungen möglich sind. Die dadurch verursachten Symptome könnten Sie irrtümlicherweise mit Ihrer früheren Tumorerkrankung in Verbindung bringen. Solche Missverständnisse können im Gespräch mit Ihren Ärzten ausgeräumt werden.

      Terminvereinbarung unter: T (04261) 77-23 52

      Für Fragen und Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

      Allgemeine Sprechstunde

      Täglich 08.00 bis 15.30 Uhr
      nach Vereinbarung

      Weitere Informationen

      Was bedeutet eigentlich ...? Kleines Strahlentherapie-Lexikon.

      Aufklärungsgespräch
      Vor jeder Bestrahlung findet zwischen dem Strahlentherapeuten und dem Patienten ein Gespräch darüber statt, welchen Nutzen und auch eventuell Risiken eine Bestrahlung der Erkrankung haben kann. Hierzu ist es wichtig, dass alle Unterlagen auch zu anderen Erkrankungen dem Arzt aus unserer Abteilung vorliegen.

      Bestrahlungsmasken
      Für Bestrahlungen, z. B. im Kopf und Halsbereich, ist es meistens notwendig, dass Bestrahlungsmasken individuell erstellt werden, weil strahlenempfindliche Organe wie das Auge oder das Rückenmark, dicht neben dem Bestrahlungsziel liegen. Die Maske dient der identischen Lagerung des Patienten an jedem Bestrahlungstag.

      Bestrahlungsplanung
      Anhand von Schnittbildern aus der Computertomografie, Kernspin oder auch Ultraschall wird das Volumen festgelegt, das bestrahlt werden soll. Die Bestrahlung wird mit speziellen Computerprogrammen berechnet. Für jeden Patienten wird ein individueller Plan erstellt, der im Team vor der Bestrahlung diskutiert wird, um die beste Technik festzulegen. So genannte Dosis-Volumen Histogramme (DVH) zeigen die Dosisverteilung im Zielvolumen sowie in den umliegenden Risikoorganen.

      Planungs-CT
      Zur Bestrahlungsplanung wird eine Computertomografie durchgeführt. Dabei wird der Patient so gelagert, wie es für die Bestrahlung im weiteren Verlauf notwendig ist, und es werden einige Markierungen auf der Haut aufgebracht.

      Simulation
      Die Simulation wird in Form einer virtuellen Simulation unmittelbar vor der ersten Bestrahlung durchgeführt, also ohne zusätzlichen Termin. Der Patient wird in der entsprechenden Position direkt auf dem Bestrahlungstisch gelagert. Ein Team aus Arzt, Medizinphysiker und MTRA (Medizinisch-technischer Radiologieassistent) werden dann die individuell errechneten Bestrahlungsparameter übertragen. Es werden Kontrollaufnahmen durchgeführt, die direkt mit dem Bestrahlungsplan verglichen werden können. Nach dieser exakten Positionierung wird direkt die erste Bestrahlung durchgeführt.

      Strahlentherapie
      Unter einer Strahlentherapie versteht man die Behandlung mit ionisierenden Strahlen (z. B. mit Röntgenstrahlen, Elektronenstrahlen oder radioaktiven Stoffen) bei verschiedenen Leiden, vor allem bei Tumorerkrankungen. Die Strahlentherapie ist eine der drei zur Verfügung stehenden Methoden, Tumoren zu behandeln. Sie kann alleine oder in Verbindung mit einer Operation oder Chemotherapie durchgeführt werden.

      Strahlenbehandlung
      Die Strahlentherapie kann auch als alleinige Behandlung zur Heilung eines Tumorleidens eingesetzt werden. In anderen Fällen erfolgt sie als Ergänzung zu einer Operation. Auch Tumorabsiedlungen können durch Bestrahlungen gut und nachhaltig beeinflusst werden. Oder sie dient der Schmerzlinderung, oft in Verbindung mit einer Chemotherapie.

      „Strahlenteam“
      Ein Team aus speziell für die Bestrahlung geschultem Personal. Das Team setzt sich aus Ärzten (Strahlentherapeuten), Medizinphysikern und Medizinisch-Technischen Assistenten (MTA) und Arzthelfern zusammen.

      Zertifikate aus diesem Fachbereich

      Viszeralonkologisches Zentrum

      Zertifikat (PDF)

      EndoProthetikZentrum

      Zertifikat (PDF)

      Brustkrebszentrum

      Zertifikat (PDF)

      Darmkrebszentrum

      Zertifikat (PDF)

      Magenkrebszentrum

      Zertifikat (PDF)

      Das Team

      Dr. med. Hilko Strehl
      Chefarzt, Facharzt für Strahlentherapie

      Dipl.-Med. Bettina Buß
      Oberärztin, Fachärztin für Strahlentherapie

      Larisa Grubert
      Fachärztin für Strahlentherapie

      Dr. med. Julia Hoffmann
      Fachärztin für Strahlentherapie

      Ganna Kopytsia
      Fachärztin für Strahlentherapie

      Philip Mbene, M. Sc.-Eng.
      Leitender Medizinphysiker und Strahlenschutzbevollmächtiger