Frühling in der Nase: Was hilft wirklich bei Heuschnupfen?

25. April 2025

Woran erkenne ich Heuschnupfen?

Heuschnupfen, auch allergische Rhinitis genannt, ist eine Überreaktion des Immunsystems. Diese Immunreaktion kann saisonal oder das ganze Jahr hindurch („perennial“) auftreten. Die saisonale allergische Rhinitis ist in aller Regel durch Pflanzen-Allergene verursacht, die perenniale Rhinitis in einem Viertel der Fälle nichtallergisch. Typische Anzeichen sind:

  • Häufiges Niesen
  • Laufende oder verstopfte Nase
  • Juckende, gerötete oder tränende Augen
  • Kratzen im Hals oder trockener Husten
  • Frontale Kopfschmerzen als Folge einer Entzündung der Nasennebenhöhlen
  • Erhöhte Müdigkeit und Konzentrationsprobleme

Anders als bei einer Erkältung tritt Heuschnupfen oft plötzlich auf, vor allem bei schönem Wetter und im Freien. Auch Fieber gehört in der Regel nicht zu den Symptomen – das unterscheidet ihn von echten Infekten. Allerdings ist die virale oder bakterielle Sinusitis eine häufige Komplikation der allergischen Rhinitis. In der Folge können sich auch Nasenpolypen entwickeln.


Was hilft schnell bei Heuschnupfen?

Wenn die Symptome plötzlich da sind, zählt vor allem eines: schnelle Linderung. Diese Mittel können helfen:

  • Antihistaminika (Tabletten oder Tropfen): blockieren die allergische Reaktion – wirken oft schon nach 30 bis 60 Minuten.
  • Nasensprays mit Kortison: wirken gezielt gegen Entzündungen in der Nase – ideal bei starken Beschwerden.
  • Augentropfen: lindern gereizte und juckende Augen.
  • Pollenfilter für Fenster und das Auto: halten lästige Allergene fern.

Extra-Tipp: Wer abends duscht und Haare wäscht, entfernt Pollen vom Körper und verbessert den Schlaf.

Kann man sich bei Heuschnupfen richtig krank fühlen?

Ja, definitiv. Viele Betroffene berichten von Erschöpfung, Konzentrationsschwäche und einem generellen Krankheitsgefühl. Das liegt daran, dass das Immunsystem dauerhaft auf Hochtouren läuft – und das kostet Energie. Auch schlechter Schlaf durch verstopfte Nase oder ständiges Niesen kann das Wohlbefinden stark beeinträchtigen.
 

Wichtig ist: Heuschnupfen ist nicht harmlos. Unbehandelt kann es zu einem sogenannten Etagen-Wechsel kommen; es kann sich also zu allergischem Asthma entwickeln – also lieber frühzeitig handeln!

 

Was ist das beste Mittel gegen Heuschnupfen?

Die "eine" Wunderpille gibt es leider nicht – was hilft, ist individuell. Hier ein kleiner Überblick:

  • Akutmittel (Antihistaminika, Nasensprays, Augentropfen): Für schnelle Hilfe im Alltag.
  • Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie): Die einzige Behandlung, die an der Ursache ansetzt. Hierbei wird der Körper über Monate bis Jahre an das Allergen gewöhnt – oft mit langfristigem Erfolg.
  • Natürliche Maßnahmen: Nasenspülungen, Luftreiniger, Pollenfilter – unterstützend oft sehr hilfreich.

Vor allem bei den ganzjährigen Allergien kann eine Vermeidung von Auslösern helfen, also das Entfernen von Teppichen, die Verwendung von Luftpartikel-Filtern, das häufige Waschen von Bettwäsche oder auch ein Einhüllen der Bettwäsche (Encasing).

Am besten sprichst du mit einer allergologisch erfahrenen Ärztin oder einem Arzt über die für dich passende Strategie.

 

Was löst zurzeit Heuschnupfen aus?

Je nach Monat fliegen unterschiedliche Pollen. Im Frühling sind es vor allem:

  • Hasel und Erle (bereits ab Februar)
  • Birke (besonders stark im April)
  • Gräser (ab Mai)

Was gerade besonders aktiv ist, lässt sich super einfach mit Online-Pollenflugkalendern oder Apps nachschauen – z. B. beim Deutschen Wetterdienst (DWD) oder auf www.pollenflug.de. Viele dieser Tools bieten auch regionale Vorhersagen, die per Push-Nachricht aufs Smartphone kommen. 

Die ganzjährige Rhinitis wird häufig durch Allergien in der Wohnung ausgelöst, kann aber auch medikamenteninduziert (z. B. Acetylsalicylsäure) sein.

Auch wenn die Pollen fliegen – mit dem richtigen Wissen, passenden Medikamenten und ein paar Tricks lässt sich der Frühling genießen. Frühzeitige Behandlung, Achtsamkeit im Alltag und der Blick auf den Pollenflug helfen dabei, Beschwerden effektiv zu lindern. Und wer langfristig denkt, kann mit einer Immuntherapie sogar auf Dauer durchatmen.

Also: Raus ins Grüne – aber gut vorbereitet!
 

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