17. September: Tag der Patientensicherheit

16. September 2021

Jede:r Patient:in bekommt direkt zu Beginn ein Identifikationsarmband. Was hat es damit auf sich?

Um unser Ziel der größtmöglichen Patientensicherheit in unserem Klinikum zu erreichen, haben wir u.a. das Patientenidentifikationsarmband eingeführt. Dieses dient während des gesamten Krankenhausaufenthalts dazu, die Identität der Patient:innen bei allen Behandlungsschritten festzustellen. Es kommt im stationären Bereich sowie bei allen ambulanten invasiven Maßnahmen zum Einsatz, um gezielt das Risiko von Verwechslungen und deren Folgen im Behandlungsprozess zu vermeiden. 

Welche verbindlichen Sicherheitsbestimmungen gelten bei einer Operation?

Durch eine systematische OP-Vorbereitung und festgelegte Kontrollpunkte während des Behandlungsprozesses stellen wir sicher, dass die richtige OP bei den richtigen Patient:innen durchgeführt wird. Somit vermeiden wir Verwechslungen oder Fehler im OP-Prozess. Dabei hilft uns eine Sicherheits-Checkliste, die sogenannte RISK-List. Die Sicherheits-Checkliste wird bei allen Operationen eingesetzt, um verschiedene Kontrollpunkte vor, während und nach einer Operation zu bestätigen. Dabei handelt es sich u.a. um die Identität der Patienten:innen, den Eingriffsort und Besonderheiten des Eingriffs.

Zusätzlich sind Prozesse ab Beginn der stationären Aufnahme etabliert, um eine sichere OP zu gewährleisten. Neben der administrativen Absicherung der Patienten:innen mittels Behandlungsvertrag sind u.a. die ärztliche Aufnahme, die Behandlungsdokumentationen, die Markierung des OP-Gebiets und der sichere Transport in den OP zu nennen.

Wie sieht es mit der Medikationssicherheit aus?

Um die Versorgung mit den richtigen Medikamenten sicherzustellen, werden in unserem Haus der Maximalversorgung alle zu verabreichenden Medikamente zweimal geprüft, das sogenannte Vier-Augen-Prinzip. Eine Pflegefachkraft richtet die Tabletten unter Berücksichtigung der „6-R-Regel“:

  • Richtiger Patient
  • Richtiges Arzneimittel
  • Richtige Dosierung
  • Richtige Applikation
  • Richtige Zeit
  • Richtige Dokumentation

Die Pflegefachkraft, die Medikamente ausgibt, kontrolliert zusätzlich nochmals jedes Medikament bevor es bei dem:der Patient:in ankommt.

Für Medikamente, die mit Spritzen verabreicht werden, gelten besondere Richtlinien. Um die Verwechslungsgefahr dabei zu verringern, setzen wir Etiketten mit verschiedenen Farben ein und stellen damit sicher, dass der Inhalt der Spritzen zweifelsfrei zu erkennen ist. Zusätzlich folgen wir mit dieser Vorgehensweise der Empfehlung der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

Im Hintergrund laufen verschiedene Prozesse ab. Was passiert, wenn eine Gefahrensituation droht und wie wird das Risiko minimiert?

Generell betreibt das Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg ein effizientes Risikomanagement, das sich mit dem Abwehren vermeidbarer Schäden von Patienten:innen, Mitarbeiter:innen und unserem Klinikum im Allgemeinen beschäftigt. Besonders hervorheben möchten wir dabei unser Frühwarnsystem zur Schadensvermeidung, kurz CIRS. Ziel dieses Meldesystems ist, Mitarbeitenden anonym die Möglichkeit zu geben, über kritische Ereignisse in ihrem jeweiligen Arbeitsumfeld zu berichten.

Je mehr kritische Zwischenfälle erfasst werden, desto größer ist die Chance, Schwachstellen in unseren Abläufen zu erkennen, durch geeignete Maßnahmen zu beseitigen und mögliche Schäden zu verhindern. Meldungen von potenziellen Risiken stellen einen großen Wissensschatz dar, der zur Vermeidung von zukünftigen Schäden analysiert werden kann. Für diese Analyse steht uns ein großes Team bestehend aus Vertreter:innen aller krankenhausinternen Bereiche zur Verfügung, die mit ihrer jeweiligen Fachexpertise zu Prozessverbesserungen beitragen und unser Klinikum für alle noch sicherer machen.

Franziska Boller, Qualitätsmanagementbeauftragte

Britta Weber, Qualitätsmanagementbeauftragte

Qualitätsmanagement

Weitere Informationen finden Sie auf der Seite des Qualitätsmanagements.